Weniger Verkehr? So schaffen wir das!
Was in Städten und anderen Tourismusdestinationen bereits lange Standard ist, kommt bald auch in Sölden zum Einsatz. Mit der Wintersaison 2023/24 startet eine großflächige Lösung zur Parkraumbewirtschaftung, getragen von Gemeinde, den heimischen Bergbahnen, Ötztal Tourismus und der ansässigen Kaufmannschaft. Damit verbunden sind insgesamt 3.000 Autoabstellplätze im gesamten Gemeindegebiet.
Ziel: Individualverkehr eindämmen
Im Rahmen einer Bürger:innen-Versammlung mit knapp 170 Teilnehmenden wurde das Konzept erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. „Wir haben uns die Frage gestellt, wie sich der Individualverkehr besser lenken lässt und der Öffentliche Nahverkehr befeuert wird“, so Bgm. Ernst Schöpf. Er verweist auf andere Wintersportorte wie St. Anton am Arlberg, Ischgl oder Seefeld, die diesen Schritt bereits vollzogen haben. Nach der ersten Information sind weitere Bürger:innen-Treffs geplant, um weitere Details, Termine und Antworten auf offene Fragen zu liefern. „Es handelt sich um einen laufenden Prozess, wo man auch nachjustieren muss und soll“, so Schöpf.
Warum braucht Sölden eine Parkraumbewirtschaftung?
Helmut Köll – Verkehrsplaner von Planoptimo – hält fest, dass sich eine Änderung des Mobilitätsverhaltens (Fahrgemeinschaften, Umstieg auf Bus, Rad oder zu Fuß gehen) nur durch einen gewissen Druck erreichen lässt. „Die Parkraumbewirtschaftung ist die einzig wirksame Push-Maßnahme, um unnötigen Verkehr zu vermeiden und die Nutzung von Öffis bzw. den Rad- und Fußverkehr zu fördern“, so der Experte.
Welche Gebühren, Zeiten und Möglichkeiten sind vorgesehen?
Wie ist der Ablauf und wie lassen sich die Parktickets bezahlen?
Den Verantwortlichen ist es ein Anliegen, allen Autofahrer:innen ein benutzerfreundliches System anzubieten. Zum Einsatz kommen die Produkte der Anbieter Arivo und Parkster. Arivo ermöglicht eine schrankenlose Zufahrt zu den Großparkplätzen mittels Kennzeichenerfassung. Die Smartphone-App von Parkster kommt übrigens schon in der Gemeinde Oetz zum Einsatz und erlaubt das komfortable digitale Bezahlen.
Natürlich besteht weiterhin die Möglichkeit, die Parkgebühren mit Bargeld zu begleichen. Auch den Zahlungsgewohnheiten der Gäste wird entsprochen, wie etwa dem deutschen Markt, wo das Bezahlen via Rechnung nach wie vor dominiert.